WERKE

Die 70er Jahre

In diesen Jahren beginnt Max Weinbergs Karriere als freischaffender Grafiker und Maler in Frankfurt am Main. Die Zeit des Lernens ist nach dem Studium an der Städelschule für bildende Künste bei Walter Hergenhahn vorbei und er hat die Freiheit zu experimentieren. Er malt menschliche Modelle mit starken, freien und flüssigen Formen, Lithographien mit strengen Linien und neuer farbiger Technik, sowie mit mehreren Schichten Farbe und bunte abstrakte Werke. Alle menschlichen, kleinen Monster und alle tierischen Naturfiguren, die in diesen Jahren von Max gemalt wurden, erscheinen auch später immer wieder in neuer Farbe, Technik und Form in allen seinen Bildern.

Die 80er Jahre

Pink: Max verliebt sich in diese Farbe, die er von diesem Moment an immer wieder in seinen Werken benutzt und sein lebenslanges Marken-zeichnen wird. Alte Skizzen sind mit bunten, farbigen Schichten übermalt und neue Aliens mit einem Auge, dreieckigen Gesichtern, voluminösem Haar und einem Grinsen ersetzen die alten menschlichen Modelle, manchmal in sehr heftiger Art. Abstrakte Werke zeigen eine neu gemischte Maltechnik mit kräftigen, langen Pinselstrichen und Farben, die durch Farbkleckse verbunden sind.
Ende der 80er Jahre fängt Max an, den Holocaust und seine persönlichen Gewalterfahrungen während der Flucht 1935 in vielfältigen Lithographien und Bildern zu verarbeiten. Diese wurden in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. Die „Bösen“, mit kräftigem Körper, immer in strenger schwarzer Farbe, mit grimmigem Lächeln und einem dämonischen Auge, werden in Max Kunstwerken zum Leben erweckt, um bis zum Ende seines Lebens zu bleiben.

Die 90er Jahre

Die Produktion von Bildern über die Bösen geht weiter mit neuer Farbe und neuen Formen, die dann auchn in einer Wander-Ausstellung gezeigt werden. Inzwischen, experimentiert Max Weinberg auch mit seiner neuen Mischtechnik mit Pastell, Öl, Acryl, Temperafarben und Airbrush in zahlreichen, abstrakten Werken: Pink, Rot, Grün, Gelb, Schwarz in starken Farbflecken, Punkten, und Streifen! Neue „Nackt-Porträts“ mit extremen erotischen Szenen und „Maler mit Model“ werden seit dieser Zeit die Lieblings-Themen seine Werke. Die einzige Skulptur von Max Weinberg, genannt „Die “Überirdische Frau“ entsteht und wird in einigen Ausstellungen gezeigt (Expo 2000). Es wird das einzige plastische Werk des Künstlers bleiben.

Die 2000er Jahre

In diesen Jahren fängt Max Weinberg an, mit Polyurethan Isolierschaum gemischt mit Farben zu experimentieren, um einen Graffiti-Effekt zu erzielen.
Mit dieser neuen Graffiti-Technik übermalt er einige frühere Bilder über die Vernichtung der Juden, wie um einen Abschluss von diesem langen Abschnitt seines Lebens zu schaffen. Durch seine übermäßig vielen Bilder des „Bösen“ hatte Max seine Gefühle und inneren Gemütsbewegungen der Kindheitsjahre mit der Flucht endlich verarbeitet. Auch „Maler mit Modell“ und kleine Bilder mit verschiedenen Themen wie die Ratte, Frauen Portraits, Manager und Monster werden nun in dieser neuen Graffiti-Technik gemalt. Fast alle seine großen Meisterwerke übermalt er mit dieser neuen Technik. Nur wenige abstrakte Werke mit den klassischen gemischten Punkten, Streifen und Farbklecksen, wie in den früheren Jahren, bleiben.

Die Jahre vor seinem Tod am 18. April 2018

Unermüdlich an der Arbeit: bis zu seinen letzten Tagen im Krankenhaus wird Max malen, auch auf der Intensivstation.
Die Werke von Max Weinberg sind nicht nur Meisterwerke in der Druckgrafik, Malerei, Zeichnung und Skulptur, sondern auch ein Denkmal der Kunst-Szene in Frankfurt am Main von 1959 bis 2018. Jedes Kunstwerk von Max Weinberg ist ein Teil seines langen, emotionalen, freien und provokativen, aber auch versöhnlichen und kommunikativen Lebens.